
In unserer Praxis ist die Emetophobie ein häufiges Krankheitsbild. Immer wieder wenden sich Menschen an uns, die unter dieser starken Angst vor dem Erbrechen leiden. Für Außenstehende mag es schwer nachvollziehbar sein, wie sehr diese Angst das Leben beeinflussen kann – für Betroffene ist sie jedoch ein ständiger Begleiter, der ihren Alltag massiv einschränkt.
Wie Emetophobie den Alltag beeinflussen kann
Viele unserer Patientinnen und Patienten berichten von ähnlichen Erlebnissen. Typische Einschränkungen sind zum Beispiel:
- nur noch sehr eingeschränktes Essen, um Übelkeit zu vermeiden
- kein Restaurant- oder Kantinenbesuch, aus Sorge vor verdorbenen Lebensmitteln
- Verzicht auf Urlaubsreisen oder längere Autofahrten
- Vermeidung öffentlicher Verkehrsmittel, weil man sich dort hilflos fühlt
- ständige Wachsamkeit gegenüber anderen Menschen, ob diese Anzeichen von Krankheit zeigen
- Kurzfristig schaffen diese Strategien Sicherheit, langfristig wird das Leben jedoch immer enger und verliert an Leichtigkeit und Spontaneität.
Typische Begleiterscheinungen
Neben der eigentlichen Angst treten häufig weitere Belastungen auf. Viele Betroffene erleben starke innere Anspannung, Herzklopfen oder Magenbeschwerden. Nicht selten entsteht ein Kreislauf: Die Angst löst körperliche Symptome aus, diese werden als mögliche Übelkeit gedeutet, was die Angst wiederum verstärkt.
Auch Angehörige leiden oft unter den Folgen. Partnerinnen und Partner, Kinder oder Eltern passen sich häufig den Vermeidungsstrategien an, verzichten selbst auf Unternehmungen oder fühlen sich hilflos. So betrifft die Emetophobie nicht nur die betroffene Person, sondern prägt das gesamte soziale Umfeld.
Hintergründe der Emetophobie
Die Entstehung dieser Angst ist individuell. Manche verknüpfen sie mit einer belastenden Erfahrung in der Kindheit, andere erleben ein schleichendes Anwachsen der Angst über die Jahre. Ein starkes Bedürfnis nach Kontrolle spielt oft eine zentrale Rolle. Wichtig ist zu wissen: Emetophobie ist eine anerkannte Form der Angststörung.
Unterstützung und therapeutische Ansätze
In unserer Praxis in Norderstedt und auch online begegnen wir regelmäßig Menschen, die unter Emetophobie leiden. Gemeinsam schauen wir, welche Faktoren die Angst aufrechterhalten und wie sich neue Wege im Umgang damit entwickeln lassen. Es geht nicht darum, schnelle Versprechen zu geben, sondern behutsam Strategien zu erarbeiten, die mehr Sicherheit und Lebensqualität ermöglichen.
Den ersten Schritt gehen
Wenn Sie sich in dieser Beschreibung wiederfinden, kann es entlastend sein, das Thema anzusprechen. Schon das Erleben, verstanden zu werden, ist oft ein wichtiger erster Schritt.
Wir laden Sie herzlich zu einem kostenlosen Orientierungsgespräch ein. So können wir gemeinsam in Ruhe prüfen, welche Form der Begleitung für Sie passend sein könnte – ob in Präsenz in unserer Praxis oder online.